Ende April mitten auf dem Dorfplatz: Ein hoher Stamm wird aufgestellt – dem Brauch nach nur mit Muskelkraft und der Hilfe von Stangen.
Die Äste sind unten gekappt und an der Krone geschmückt. Bunte Schleifen wehen, gewundene Kränze schaukeln im Wind. Oft setzen sich die örtlichen Vereine mit ihren Emblemen ein Denkmal.
Der Maibaum trägt Nadeln oder Blätter, denn Fichte und Birke sind am beliebtesten. Während die buchartigen Frühblüher schon zeitig frisches Schmuckgrün liefern, gelten die Kieferngewächse als immergrüne Symbole für Gesundheit und Lebenskraft.
Das Maibaumaufstellen ist eine besonders in ländlichen Regionen von Bayern, Baden-Württemberg und Österreich beliebte Tradition, die meist mit einem Dorffest einhergeht, auf dem um den Baum herum bis in die Nacht gefeiert wird. Woher der Brauch stammt, ist allerdings unklar, er könnte z.B. von Baumriten der Germanen, die damit ihren Gottheiten huldigten herrühren, auch der Maibaum als Ergebnis schamanischer Kultpfähle und andere Theorien werden diskutiert.
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Tanz in den Mai
Lebensfroh sind auch die Tänze und Scherze, die in der Nacht zum 1. Mai stattfinden. Zum Brauchtum gehört beispielsweise, dass junge Männer aus Nachbargemeinden den Maibaum zu stehlen versuchen. War die Bewachung nicht erfolgreich, muss der entwendete Baum durch den Einsatz von Essen und (alkoholischen) Getränken ausgelöst werden.
Bis zum Monatsende bleibt der Maibaum dann aber an seinem Platz.
Ein weiterer Brauch ist das Erreichten kleinerer Ausgaben von Maibäumen vor den Häusern aller Single-Frauen im Ort bzw. vor dem Haus der Angebeteten, um dieser seine Zuneigung zu bekunden.
Je nach Region gibt es bei den Details rund um den Maibaum abweichende Gepflogenheiten.
Auch in Skandinavien wird um einen geschmückten Birkenstamm getanzt. So feiert man am 21. Juni den Mittsommer, den Tag, der einfach nicht enden will.
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