Auf das Wetter ist kein Verlass. Dürre macht dem Landwirt ebenso zu schaffen wie zu nasses Wetter. Da kann es passieren, dass man sehr zügig ein trockenes Plätzchen braucht, um Geräte, Ernte oder Futtermittel zu schützen. Eine Container-Überdachung ist eine flexible und wirtschaftliche Lösung, die den Platz zwischen zwei Containern in ein Lager oder einen Stall verwandelt.
So funktioniert das Containerzelt
Container-Überdachungen bestehen aus einer gewölbten Metallkonstruktion und einer darüber gespannten Folie. Diese besteht meist aus schwerem PVC (Polyvinylchlorid), das etwa sechshundert Gramm pro Quadratmeter wiegt. Es gibt aber auch leichtere Materialien wie etwa HDPE (High Density Polyethylen). Die Länge der Container-Überdachung ist auf die Standardmaße von Seecontainern abgestimmt, wobei es auch Produkte für die Länge von zwei hintereinander aufgestellten Containern gibt. Die Spannweite liegt je nach Ausführung bei rund sechs bis zehn Metern. Hersteller wie Premiumzelt stellen statische Berechnungen an, damit das Dach stabil ist. Insgesamt sind geschützte Lagerflächen bis zu rund 120 Quadratmetern und einer mittigen Höhe von mehr als sieben Metern zu erreichen.
Nutzung auch ohne Container möglich
Die Befestigung des Dachs am Container erfolgt mit Klammern. Der Container bleibt unbeschädigt, es wird weder geschweißt noch gebohrt. Außerdem bietet das Klammersystem die Möglichkeit eines schnellen Auf- und Abbaus, wenn keine ganzjährige Lösung angestrebt wird. Auch wenn von Container-Überdachungen die Rede ist, ist das Vorhandensein von Containern keine zwingende Voraussetzung. Die Klammern passen ebenso gut auf andere „Stützpfeiler“, die auf dem Hof vorhanden sind und nicht extra beschafft werden müssen. Viele Landwirte nutzen zum Beispiel gestapelte, gesicherte und mit Steinen beschwerte Stahlkisten. Die Zahl der Kisten bestimmt die Höhe der temporären Halle. Sie lässt sich somit unabhängig von Containerstandorten an vielen Stellen realisieren, sodass sie den Arbeitsfluss auf dem Hof nicht stört. Die Kisten bilden keine geschlossene Seitenwand. Das kann von Nachteil, aber auch von Vorteil sein. Geht es um die Lagerung der Ernte, beispielsweise von Kartoffeln, ist eine ständige Belüftung wichtig. Die Früchte kommen frisch aus dem Boden und enthalten entsprechend viel Feuchtigkeit. Die Lagerung in einer Halle ist ungünstig, denn wegen des Schwitzprozesses muss die Luftfeuchtigkeit mit einer ständigen Ventilation hinausbefördert werden. Das verursacht Energiekosten und ist wenig nachhaltig. Die offene Container-Überdachung lässt den Wind durch die Kartoffelkisten streichen, das Dach schützt gleichzeitig vor Regen und Sonneneinstrahlung. Das ist wesentlich effektiver und schafft auf einen Schlag mehr Platz als auf dem Gelände verteilte Schirmdächer.
Auf diese Punkte sollten Sie achten
Werden Sie sich vor dem Kauf einer Container-Überdachung schon über den Einsatzzweck klar. Benötigen Sie eine vorübergehende Lösung, zum Beispiel für die Erntezeit, oder soll die Konstruktion ganzjährig stehenbleiben und muss deswegen auch Schneelasten aushalten? Ist ein Lichtschutz nötig, oder ist eine transparente Plane besser, zum Beispiel bei Verwendung als Offenstall? Legen Sie eher Wert auf Luftzirkulation oder auf einen bestmöglichen Wetterschutz? Für letzteren Fall gibt es auch passende Front- und Rückwände als Zubehör. Erkundigen Sie sich, ob Sie eine Genehmigung für das Containerdach benötigen. In den meisten Bundesländern sind die Überdachungen genehmigungsfrei.
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